Tereré mit Saft, also kalter Mate Tee in einer süsseren Variante
Tereré mit Saft ist ein Getränk, das an heißen Sommertagen für Erfrischung und Flüssigkeitszufuhr sorgt. Wenn man Wasser durch Saft ersetzt, erhält man einen süßeren und delikateren Geschmack, der auch Menschen gefällt, die der typischen Bitterkeit des Mate Tees skeptisch gegenüberstehen. Woher stammt die Idee für ein solches Getränk und wie bereitet man Tereré mit Saft selbst zu? Wir prüfen!
Tereré, also kalter Mate Tee
Mate Tee ist ein Getränk mit einer reichen Geschichte und einem einzigartigen Geschmack, dessen Traditionen bis in die präkolumbianische Zeit zurückreichen. Es stammt ursprünglich aus Südamerika und ist ein fester Bestandteil der Kultur der Menschen in Argentinien, Paraguay, Brasilien und Uruguay. Heutzutage erfreut Mate Tee sich in der ganzen Welt wachsender Beliebtheit. Er wird in erster Linie mit einem warmen Getränk in Verbindung gebracht, das in einem speziellen Gefäß zubereitet und durch eine spezielle Bombilla getrunken wird. Unter dem Einfluss von warmem Wasser wird aus den getrockneten Blättern und Zweigen des Mate-Strauchs eine große Menge an Koffein, Vitaminen, Mineralien und anderen Verbindungen freigesetzt. Dank ihnen ist Mate Tee nicht nur ein hervorragendes Stimulans, sondern nährt und verbessert auch die Funktion des gesamten Organismus. Wie sich herausstellte, werden die wundersamen Eigenschaften des Mate Tees nicht nur bei Kontakt mit warmem Wasser, sondern auch bei Kontakt mit der eisigen Flüssigkeit freigesetzt. Tereré oder kalter Mate Tee ist nicht nur anregend, sondern auch angenehm kühlend und erfrischend für den Körper. Der perfekte Weg, um mit der Hitze besser fertig zu werden! Der Name tereré stammt aus der Guarani-Sprache und ist lautmalerisch – er imitiert das schlürfende Geräusch, das beim Trinken des Mate Tees entsteht.
Tereré mit Saft – woher kommt diese Mischung? Traditionen des Trinkens von Mate Tee mit Saft in Südamerika
Geschichte des Trinkens von Tereré
Die Geschichte des Trinkens von kaltem Mate Tee begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts während des Paraguayischen Krieges, einem der blutigsten Konflikte in Südamerika. Die Armeen Paraguays und Brasiliens, Argentiniens und Uruguays, d. h. Vertreter aller vier „Mate-Tee“-Länder, standen sich gegenüber. Um sich zu stärken, griffen die Soldaten in den Kampfpausen zu ihren Guampas, füllten sie mit Mate-Strauch und kochten Mate Tee. Zum Gießen brauchten sie heißes Wasser, also machten sie Feuer, was oft dazu führte, dass ihre Position im Dschungel verraten und vom Feind angegriffen wurde. Um solche Situationen zu vermeiden, begannen die Soldaten, Mate Tee mit kaltem Wasser zu übergießen, was sich als gar nicht so schlechte Idee herausstellte. Sie brauchten nicht nur kein Lagerfeuer zu machen, um das Wasser zu kochen, sondern das Getränk erwies sich auch als genauso anregend und kühlte obendrein in der tropischen Hitze perfekt.
Eine ähnliche Situation geschah Jahrzehnte später. In den 1930er Jahren kämpften die Paraguayer gegen die Bolivianer um die Kontrolle über die Provinz Gran Chaco, die ihnen Zugang zu Ölvorkommen verschaffen sollte. Wie während des paraguayischen Krieges waren die Soldaten gezwungen, ihren Mate Tee mit kaltem Wasser zu übergießen, um zu vermeiden, dass sie im Dschungel ein Feuer machen, das ihre Position verraten könnte. Seitdem ist das Trinken von kaltem Mate Tee in ganz Südamerika populär geworden.
Während des Krieges um Gran Chaco entstand eine weitere Tradition im Zusammenhang mit dem Trinken einer kalten Version des Mate Tees. In der paraguayischen Armee befanden sich russische Soldaten, die nach der Oktoberrevolution aus Russland geflohen waren. Da in Paraguay sehr hohe Temperaturen herrschten, suchten die Soldaten, die an die Hitze nicht gewöhnt waren, Erfrischung in dem traditionellen südamerikanischen Getränk. Allerdings konnten sie sich nur schwer von der Bitterkeit des traditionellen, mit Wasser aufgegossenen Mate Tees überzeugen, sodass sie begannen, Fruchtsäfte über die getrockneten Blätter zu gießen. Mit der Zeit gewann diese Tereré-Variante die Herzen der Paraguayer, die zu Ehren ihrer Erfinder begannen, Mate Tee mit kaltem Saft „russiche Variante Terere”, also tereré ruso zu nennen.
Wie trinkt man heutzutage Tereré?
Das Trinken einer kalten Version des Mate Tees hat schnell an Popularität gewonnen, vor allem in Paraguay, Argentinien, Brasilien und sogar Bolivien. Kein Wunder, denn in diesen Ländern herrscht ein tropisches, schwüles Klima und die Lufttemperatur erreicht oft bis zu 50 °C! Mate Tee mit eiskaltem Wasser übergossen und mit Eiswürfeln ist eine wahre Wohltat an heißen Tagen. Das Wasser wird manchmal durch kalten Fruchtsaft ersetzt, außerdem werden oft frische Kräuter (z. B. Minze, Zitronenverbene, Ingwerstücke, Sarsaparilla, Boldo, Burrito) und saftige Fruchtstücke in das Gefäß geworfen. Die Tradition, kalten Mate Tee zu trinken, ist in der Kultur der Paraguayer besonders tief verwurzelt – so sehr, dass die internationale Organisation UNESCO sie im Jahr 2020 in ihre Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen hat.
Kalter Mate Tee mit Saft – Rezept
Tereré mit Saft kühlt nicht nur durch die Anwendung eines kühlen Getränks perfekt, sondern auch durch die erfrischende Kombination von Bitterkeit mit den leicht süßen Noten der Fruchtsäfte. Wie kann man süße Variante von Tereré oder kalten Mate Tee mit Saft zu Hause zubereiten? Obwohl Tereré aus praktisch jeden getrockneten Blättern des Mate Tees hergestellt werden kann, ist es ratsam, sich für eine Mischung zu entscheiden, die speziell für den Verzehr in der kalten Form geeignet ist. Dies sind in der Regel Mischungen, die Zitrusaromen enthalten und oft mit dem Wort „Tereré“ auf der Verpackung gekennzeichnet sind, wie zum Beispiel: Verde Mate Green Terere, Barao De Cotegipe Tereré Natural oder Rosamonte Terere. Es ist wichtig, daran zu denken, dass bei der Zubereitung von Tereré eine niedrige Temperatur eine sehr wichtige Rolle spielt, da dadurch die für den Geschmack und die Eigenschaften verantwortlichen Wirkstoffe freigesetzt werden. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, zusätzlich zum gekühlten Saft Eiswürfel zu verwenden. Bei der Wahl des Saftgeschmacks kann man experimentieren – Mate Tee in Verbindung mit Orangensaft oder Maracujasaft bildet einen perfekten, bitter-säuerlichen Geschmack, während Apfel- oder Pfirsichsaft dem Getränk eine angenehme, erfrischende Süße verleiht. Fülle die Kalebasse etwa zur Hälfte mit den getrockneten Blättern, gieße dann den Saft nach Wahl dazu und fülle mit ein paar Eiswürfeln auf. Anders als bei der klassischen heißen Variante muss man bei dem kalten Mate Tee etwas länger warten – die anregenden Eigenschaften werden etwas langsamer freigesetzt, aber die Wirkung ist beeindruckend!
Rezept für Mate Tee mit Saft – im Überblick
- Bereite die getrockneten Blätter des Mate Tees deiner Wahl zu – ohne Zusätze oder eine fertige aromatisierte Komposition, wie du willst. Bereite auch kalten Fruchtsaft, Eiswürfel und optional Kräuter und frische Fruchtstücke vor.
- Schütte die getrockneten Blätter in den Mate Becher – etwa die Hälfte des Volumens des Gefäßes.
- Wenn du Kräuter und Früchte in den süßen, kalten Mate Tee geben willst, dann tu es jetzt.
- Füge Eiswürfel hinzu.
- Gieße den kalten Saft in den Mate Becher – mach das langsam, damit du nicht die ganzen getrockneten Blätter auf einmal nass machst.
- Warte einige Minuten, bis die getrockneten Blätter gut eingeweicht sind.
- Fertig!
Kalter Mate Tee mit Saft – die perfekte Idee zur Kühlung und eine Methode, um Skeptiker zu überzeugen
Wir wissen, dass der reine, klassische, warme Mate Tee nicht jedem schmeckt. Der bittere und herbe Geschmack des Mate-Strauchs schreckt leider oft ab, wenn man die südamerikanische Spezialität zum ersten Mal probiert. Kalter Mate Tee mit Saft ist daher nicht nur eine ideale Möglichkeit zur Kühlung, sondern auch eine Idee, wie man skeptische Freunde davon überzeugen kann, das Getränk der Guarani zu probieren. Wir werden dir hier nicht verraten, welcher Mate Tee sich am besten für die Zubereitung von Tereré Ruso eignet, mit welchem Saft man ihn kombinieren und welche Zusätze man verwenden sollte. Es lohnt sich, selbst zu experimentieren, um dein perfektes Rezept zu finden. Teile deine Ideen unbedingt mit uns!